N E U : 12. Dezember 2025


Laufen hat das Mittwoch-Training.


Link oder Leben schreibt über den perfekten Marathon.


Laufen schaut auf die Deutschen Marathon-Rekorde.


Link oder Leben berichtet vom Trainingsabend.


Schreiben macht in Familie.


Laufen hat einen Filmtipp für Euch.


Link oder Leben hat heute ein fettes Dankeschön.

 


   Vom Laufen und Schreiben...  

 

...berichtet diese Website. Zum einen geht es allgemein um eine der schönsten Nebensachen der Welt; das Laufen. Im Besonderen werden die Läufer des Hils-Lauftreffs "unter die Lupe" genommen. Wettkämpfe, Vorbereitungen, Homestories und mehr.  

 

Dazu wird geschrieben. Über das Laufen, das Leben, die Liebe, und jedes andere Thema, das sich mit schwarzen Buchstaben auf weiße Seiten schreiben lässt.   

 

Im Bereich "Laufen" findet ihr Wettkampfberichte und Aktuelles von unseren Läufern.

 

"Schreiben" wird euch mit ein wenig Lesestoff versorgen. "Link oder Leben" hält den ein oder anderen Tipp für Euch parat und macht auf interessante Seiten aufmerksam. Im "Gästebuch" könnt ihre berichten, wie Euch die Seite gefällt, oder auch nicht.     


 




Dezember-Meer.


Wir haben einen langen Strandspaziergang hinter uns. Der Wind pfiff uns um die Ohren, aber es war trocken. Die Nordsee rollte in meterhohen Wellen an den Strand. Wir haben Steine gesammelt und unser vierbeiniger Freund Arkadi hat sich im Sand so richtig ausgetobt.


Jetzt drehe ich allein eine Runde in Laufsachen. Wir haben Dezember und im dänischen Urlaubsort, der im Sommer so wuselig und voller Menschen ist, gibt es unsagbar viel Platz und Ruhe.


Ich laufe ein Stück den Dünenpfad entlang und gelange zum Leuchtturm. In der diesigen Luft, die in den nächsten Stunden Unmengen von Regen ausschütten wird, sind die Umrisse des Turms kaum zu erkennen, lediglich das rotierende Licht durchschneidet alle paar Sekunden mit einem spitzen Lichtfinger die trübe Nebelsuppe.



Ich laufe über die Dünen an den Strand. Das Meer habe ich schon gehört, als ich losgelaufen bin. Ein röhrendes, dumpfes Grollen und Rauschen, als würde hinter den Dünenkämmen ein wildes Tier auf Beute warten.


Die Gischt braust mit Macht auf die Küste zu. Wir haben anlandendes Wasser und der Saum, auf dem ich trockenen Fußes laufen kann ist nicht besonders breit. Dafür ist der Sand hart und ich sinke kaum ein. Ich habe mir meine Tour so ausgesucht, dass ich ungefähr 5 Kilometer mit Rückenwind direkt am Meer laufe. Um mich herum fliegen Tausende von Schaumkissen durch die Gegend. Menschen sind dagegen nicht zu sehen. Ich kenne den Ort hier und weiß, wie voll dieser Strand im Sommer ist. Jetzt ist er komplett Menschenleer.


Der Wind treibt mich vor sich her. Meine Füße laufen nicht besonders schnell aber automatisch. Vor mir ist nur freie Landschaft, fast als wäre ich das einzige Lebewesen auf diesem Planeten. Wo kann man so ein Gefühl heute noch erleben? Ich genieße es, jeden einzelnen Schritt. Immer wieder schaue ich auf die Muster der Steine, die im Sand liegen. Danach wandert meine Blick auf die Wellenkämme, die auf den Strand laufen. Möwen fliegen dicht über den Wellen und stoßen immer wieder ins Wasser hinein. Ich weiß nicht, was sie dort suchen oder fangen, ich weiß nur, dass es ein fantastisches Schauspiel ist.



Jetzt schälen sich am Horizont zwei menschliche Umrisse aus dem weißen Nichts. Ich erkenne ein Paar, das sich eng umschlungen hält und küsst. Gefällt mir das? Und wie es mir gefällt. Es zaubert ein Lächeln auf mein Gesicht.


Da ich in dieser Suppe wenig vom Land erkenne, schaue ich immer wieder auf die Uhr. Anhand der Zeit weiß ich ungefähr wo ich bin und wo ich umdrehen muss. Als der Zeitpunkt gekommen ist, drehe ich vom Ufer nach rechts ab und laufe über die Dünen. Der Weg ist steil, der Sand tief, ein verdammt gutes Training.


Als ich die Dünen überquert habe, fängt es zu regnen an. Ich laufe jetzt in einem Gebiet, das ich nicht kenne. Jetzt ist die sichere Variante der Wegfindung angesagt. Auf den nächsten Kilometern, bei Regen und starkem Gegenwind habe ich keinen Bock mich zu verlaufen. Ich nehme einen Pfad durch eine Ferienhaussiedlung und lande dann an der Küstenstraße. Nicht der schönste Ort zum Laufen, aber hier weiß ich wenigstens wo ich bin.


Was jetzt kommt ist kein Zuckerschlecken. Ich bin voll im Wind und es fängt heftig zu regnen an. Es dauert nicht lange und ich merke, dass sich zu einer beginnenden Erschöpfung ein paar eiskalte Oberschenkel gesellen. Nicht schön. Zehn Minuten später habe ich eine Stunde laufen in den Beinen. Nicht, dass das besonders viel wäre, aber ich merke meine Oberschenkel kaum noch. Ich kenne solche Situationen. In einem Winter war ich mal auf dem Helgoländer Oberland unterwegs, als ein Wintersturm einsetzte. Ich flüchtete regelrecht zu unserer Ferienwohnung und war, als ich dort ankam, weder in der Lage mir die Schuhe aufzubinden, noch meine Laufsachen auszuziehen. Gott sei Dank war die Liebe meines Lebens dort und pellte mich wie einen schwer Verwundeten aus den Klamotten. Darauf möchte ich heute gern verzichten.


Nach 80 Minuten bin ich wieder an unserem Haus. Meine Beine sind eiskalte Stöcke und meine Brust ist unter der Regenjacke ganz sicher krebsrot. Das war anstrengend. Aber, wenn ich eines aus 30 Jahren Laufen weiß, dann ist es, dass ich diesen Lauf im Gedächtnis behalten werde. Einen Lauf am Dezember-Meer. Allein in einer unglaublichen Landschaft von Weite und Naturgewalten. Ein klitzekleiner Mensch, der sich in dieser unsagbaren Kraft der Naturgewalten bewegen durfte. Egal wie schwer und kalt die letzten Schritte auch waren. Ich habe sie genossen. Jeden einzelnen…



Thomas Knackstedt



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