N E U : 7. September 2024   


Laufen hat die Ergebnisse vom Greener Leinewiesenlauf.


Link oder Leben kämpft sich durchs Trainng.


Schreiben läuft in die Vergangenheit.


Laufen läuft lang und stellt sich Tausend Fragen.


Link oder Leben stellt sich einer Aufgabe.


Laufen hat das Mittwochtraining mit "Zündi."


Auf der Startseite steht eine neue Geschichte.


Link oder Leben hat den Pressebericht zum Eilenriederennen.



   Vom Laufen und Schreiben...  

 

...berichtet diese Website. Zum einen geht es allgemein um eine der schönsten Nebensachen der Welt; das Laufen. Im Besonderen werden die Läufer des Delligser Lauftreffs "unter die Lupe" genommen. Wettkämpfe, Vorbereitungen, Homestories und mehr.  

 

Dazu wird geschrieben. Über das Laufen, das Leben, die Liebe, und jedes andere Thema, das sich mit schwarzen Buchstaben auf weiße Seiten schreiben lässt.   

 

Im Bereich "Laufen" findet ihr Wettkampfberichte und Aktuelles von den Delligser Läufern.

 

"Schreiben" wird euch mit ein wenig Lesestoff versorgen. "Link oder Leben" hält den ein oder anderen Tipp für Euch parat und macht auf interessante Seiten aufmerksam. Im "Gästebuch" könnt ihre berichten, wie Euch die Seite gefällt, oder auch nicht.     


 


Die Ersten sind die Besten.


Okay, Ausnahmen bestätigen die Regel, aber in der Regel (ist das nicht ein schönes Wortspiel?) ist es halt so. Gedichtbände, Romane, Musikalben, das sind die Dinge, von denen ich reden will. Ich weiß nicht, wie viele Bücher ich in meinem Leben schon gelesen habe, aber es waren eine ganze Menge. Mit der Musik ist es ähnlich. Seit über 50 Jahren kaufe ich Alben von Musikern, die ich mag. Heute habe ich Schrankwände voller Bücher und Musikalben. Immer wieder Mal suche ich mir ein Buch heraus, das ich schon einmal gelesen habe. Wenn es gut ist, wird es beim zweiten Mal nicht schlechter. Bei Musikalben sorgt das mehrfache Hören sogar oft für einen gesteigerten Genuss.


Im Lauf der Jahrzehnte ist mir dabei aufgefallen, dass es sehr oft die Erstlingswerke von Schriftstellern und Musikern sind, die am meisten aussagen. Natürlich gibt es auch Schreiberlinge und Sangeskünstler die im Lauf der Jahre immer besser werden, aber oft ist das nicht der Fall. Die Nummer 1 transportiert oft die meisten Gefühle, den tiefsten Schmerz, die schillerndsten Farben und die unbändigste Freude. Das Pure, Wahre, Echte ist im Erstling oft schmerzhaft gut spürbar. Hat das Ganze dann Erfolg gehabt, wird danach zumeist kopiert, angepasst und nach dem Trend auf dem Markt geschielt. Leider.


Ein paar Beispiele gefällig? Denkt aber bitte daran: Das hier sind keine Fakten! Das ist meine ganz persönliche Meinung.


Ich war am Anfang von Udo Lindenbergs Karriere als Fan dabei. Das war in den 70ern. Lindenbergs erstes Album war mit englischen Texten. Das lasse ich jetzt mal weg. Dann kam 1972 -Daumen im Wind-. Die meisten Menschen, die heute auf Lindenbergs zirkusähnlichen Konzerten versammelt sind, werden das nicht kennen. Genau so, wie ich heute nicht auf den Gedanken kommen würde, mir ein aktuelles Lindenberg Konzert anzuschauen. Auf -Daumen im Wind- singt der Lindenberg, den ich lieben gelernt habe. Das war komplett neu, abenteuerlich, experimentell, frisch und gewagt zugleich. Geniale Musik mit Geschichten von einem der besten Texter der Nation. Nach ein paar starken Alben war 1978 Schluss mit lustig; jedenfalls für mich. Ab den 90ern wurde es für mich banal. Ab den 2000ern peinlich. Wie gesagt, meine Meinung.


Als ich 1986 Philippe Djians Roman -Betty Blue- in die Finger bekam, war es um mich geschehen. Ich hatte mich noch nie in eine Romanfigur verliebt. Doch genau das passierte. Djians Schreibe war magisch. Natürlich folgten -Blau wie die Hölle, Erogene Zone, Verraten und verkauft, und Rückgrat-. Brillante Romane mit Tiefgang und einem Klebstoff an Worten, der einen nicht mehr losließ. Danach ging es bergab. Djians Romane zogen mir nicht mehr die Schuhe aus. Der Zauber war verflogen. Was ich da las, konnten mir auch Hundert andere Autoren liefern. Lag das an mir? Oder an Djian? Zumindest hier kann ich einen Fakt liefern: Es lag an Djian! Woher ich das weiß? Im Jahr 2008 wurden Djians erste Geschichten -100 zu 1- veröffentlicht. Die waren älter als Djians erste Romane. Ich bestellte sie sofort und dachte: Wenn die Magie seiner Worte nur in den Anfängen existierte, dann muss ich sie dort finden. Und ich fand sie! Es pulverisierte meinen Schädel, riss mich mit, zog mich an und stieß mich von sich. Was für ein Erlebnis!


Bild von Joachim Schnürle aus Unsplash


Auch T.C. Boyle reiht sich in meine Sammlung der guten Anfänge ein. Sollten sie seinen Erstling -Wassermusik- noch nicht gelesen haben: Tun sie es! Unbedingt! Selten wurde eine unterhaltsamere Geschichte zwischen zwei Buchdeckel geheftet. Was da zu lesen ist, sorgt für Bilder im Kopf und Gefühle im Herzen, die man nie wieder vergisst. In späteren Romanen trifft Boyle diese Stimmung nur selten, meistens gar nicht mehr. Noch immer ist die Schreibe gut, aber die Magie ist verflogen.


Ich weiß noch, wie ich an Norah Jones erstem Album -Come away with me- klebte. Als Tochter des berühmten Musikers Ravi Shankar hatte sie es sicher nicht leicht, sich mit ihrer Musik, und nicht mit ihrem berühmten Namen, durchzusetzen. Doch dieses Debut-Album brauchte keinerlei Unterstützung von Niemandem. Das war Musik so zuckersüß wie ein Strom aus Milch und Honig. Gesungen von einer Stimme, die elfengleich jeden Ton perfekt traf. Es folgten zwei weitere hörenswerte Alben, ehe die Musik von Norah Jones in meinem gefühlten Mittelmaß versank. Leider…


Aber es gibt auch Ausnahmen. Die gibt es immer! Hemingway war so eine Ausnahme. Ein Typ, der schreiben konnte wie kein Zweiter. Einer, der schwierig, teilweise unmöglich im realen Leben war. Der aus wenigen Worten Sätze wie Monumente bauen konnte. Der aufschrieb, was er sah, ohne jeden Schnickschnack. Der darin besser und besser wurde. Eine Ausnahme halt.


Genauso wie Bukowski. Das gleiche Kaliber wie „Papa Hem“. Nur zehn Mal verträglicher im echten Leben. Ein Typ, der jedem Analphabeten die Relativitätstheorie erklären konnte. In einfachen Sätzen, auf der Straße gefunden und in wunderbare Stories verpackt. Einer, der mit dem Leben lernte und seine Fähigkeiten stets optimierte. Der schrieb, wie er lebte und lebte, wie er schrieb. Auch er die personifizierte Ausnahme.


Jeder kann seine eigene Liste endlos fortsetzen. Egal, ob Tolkien außer seiner „Herr der Ringe- Geschichten“ nichts Großartiges mehr auf leere Seiten brachte. Oder die Counting Crows mit ihrem Debut-Album -August And Everything After- einen musikalischen Meilenstein setzten, den sie nie wieder erreichten. Eine Band wie Genesis, die sich mit Peter Gabriel zu ungeahnten Höhenflügen aufmachte, um später mit Phil Collins in banalste Pop-Tiefen abzustürzen. Einen Ray Kinsella, der mich mit seinem Roman -Shoeless Joe- in die Knie zwang und danach komplett verstummte. Wie gesagt, die Liste ist endlos.


Oft ist der erste Impuls der stärkste. Der Drang, unbedingt etwas aufschreiben zu müssen. Einen Text oder einen Song zu veröffentlichen. Der Welt mitzuteilen, wie man selbst über alles denkt. Dieser Impuls sorgt oft dafür, dass die Worte und Noten nur so aus einem herausfließen. Ohne groß nachzudenken, entstehen dabei die besten Romane, Gedichte und Songs. Jedenfalls wenn sie mich fragen. Die Ersten sind die Besten…



Thomas Knackstedt



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