Sie laufen und laufen...
Die Delligser Läufer sind viel unterwegs. Hier werdet ihr immer wieder Berichte von den Wettkämpfen der Delligser finden. Natürlich gibt es auch mal eine Homestory oder ein wenig Laufkunde. Lasst euch überraschen..
Wer unsere Gruppe nicht kennt: Wir laufen seit 1998 zusammen und sind mittlerweile über 20 Marathon- und Ultraläufer. 2008 haben wir in der Gruppe die schnellste Laufdurchquerung Deutschlands zu Fuß hinbekommen. Nach 2 Tagen und 22 Stunden waren wir in einer Staffel, ohne Unterbrechung, von Österreich nach Dänemark gelaufen. Ansonsten waren wir als Mannschaft bei den großen Marathons und Ultraläufen sehr erfolgreich und verfügen auch über ein paar verdammt schnelle Läuferinnen und Läufer.
Legen wir also los...
Regentropfen…
… die an mein Fenster klopfen. Ein Lied von Emil Palm aus dem Jahr 1935. Wenn einem so was beim Training einfällt, dann ist man schon ganz schön alt. Und das alles nur, weil es seit längerer Zeit mal wieder geregnet hat. Und das ordentlich. Mitten im Training.
Jacqueline, Annike, Kathrin, Petra, Dennis, Jan, Johannes, Arne, Karsten, Roman, Jörn, Mario, Marco, Messer und ich ließen sich von dem drohenden Regen allerdings nicht abhalten und erschienen zum Training.
Zwischen den anstehenden Wettkämpfen sind bei uns lediglich lockere Laufrunden im Training geplant. Dieses Mal ging es in Richtung Braunschweiger Halle, dann nach Kaierde und von dort zurück nach Delligsen.
Es dauerte zwanzig Minuten bis zu den ersten Donnerschlägen, die allerdings schnell wieder verstummten. Dann setzte ein ergiebiger Regen ein. Da es nicht kalt war, empfand ich diese Dusche als äußerst angenehm. Das war vor allem dem Umstand zu verdanken, dass es so lange nicht geregnet hatte.
Die Gespräche drehten sich hauptsächlich um die kommende Jahreshauptversammlung des Vereins. Für uns wird das ein entscheidender Termin sein, weil sich in der Laufgruppe drastische Veränderungen ergeben könnten. Da wurde natürlich diskutiert und sich ausgetauscht. Aber letztendlich warten wir erst einmal ab, was passiert. Den Spaß, mitten im strömenden Regen, mit fünfzehn Läufern durch den Ort zu laufen, sollte man sich davon jedenfalls nicht nehmen lassen.
Thomas Knackstedt
Weiter unten findet ihr die erste Meldung über Dennis Ergebnis beim Ith HIls Ultratrail. Hier ist jetzt der Pressebericht zum Lauf.
Genau sein Ding!
82 Kilometer lang, 2100 Höhenmeter schwer. Das ist der Ith Hils Ultratrail. Ein Lauf, der am 19. April 2025 zum 9. Mal ausgetragen wurde. Dass die Höhenmeter des Laufs dabei auf etliche knackige Steilanstiege verteilt sind, macht die Sache nicht leichter. Dennis Meyer vom Delligser Lauftreff stellte sich der Herausforderung des Ultratrails zum zweiten Mal. 2024 hatte er 11 Stunden und 27 Minuten für den Trail gebraucht. In diesem Jahr zeigte er, dass der Lauf genau sein Ding ist.
Die Strecke hat es in sich. Vom Start in Lauenstein geht es auf den Knüllbrink hinauf. Weiter geht es über den Eggerser Berg und die Dohnsener Klippen in Richtung Ith. Von dort fällt die Strecke nach Holzen hinunter, um gleich anschließend auf die Bloße Zelle, die höchste Erhebung des Hils, zu führen. Nach Grünenplan folgt dann der Anstieg zum Plattenberg und danach, nach einer Verpflegungspause in Delligsen, gleich wieder steil den Steinberg hinauf. Von da führt der Streckenverlauf, über die Wolfsschlucht, zum Duinger Berg hinauf. Zum Schluss sind dann noch die Höhenzüge des Thüster Bergs zu erklimmen. Zeitlimit für die 82 Kilometer sind 14 Stunden.
Auch in diesem Jahr schafften es nicht alle Teilnehmer im Zeitlimit ins Ziel zu kommen. Dennis Meyer jedoch zeigte, dass dieser Lauf genau sein Ding ist. Unaufgeregt, mit Bedacht und ruhiger Ausdauerarbeit spulte er Kilometer für Kilometer ab. Von den 57 Finishern landete Meyer am Ende auf Platz 19. Seine Zeit von 10 Stunden 26 Minuten war dabei um 61 Minuten schneller als im Vorjahr. In der Altersklasse M35 belegte er damit den 2. Platz.
Meyer brachte den Lauf in guter Verfassung zu Ende. Unterwegs gab es keinen Durchhänger oder Einbruch. Gleichmäßig suchte sich Meyer seinen Weg durch die Höhenzüge des östlichen Weserberglandes und erreichte das Ziel glücklich mit einer neuen Bestzeit.
Wer Lust und ein gutes Maß an Fitness mitbringt, kann Teiletappen des Weges einmal abwandern. Der gut ausgeschilderte Ith Hils Weg wird dann jedem Wanderer unmissverständlich klar machen, dass man auch in unseren Breitengraden eine fast alpine Wanderstrecke finden kann. Insofern sind die Leistungen der Trailläufer wirklich hoch einzuschätzen.
Thomas Knackstedt
Dennis überzeugt auf ganzer Linie.
Ich sage es ja immer wieder: Irgendwas kann jeder. In der Laufgruppe heißt das: Es gibt Typen, die sind für den ein oder anderen Lauf wie gemacht. Und warum das so ist, das weiß man nicht.
Dennis ist nun wirklich nicht der perfekte Marathonläufer. Wobei... das kann sich ja noch ändern. Aber beim Ith Hils Utratrail, da zeigte er heute zum zweiten Mal, dass er diesen knüppelharten Lauf drauf hat. Und wie...
Jacqueline und Dennis in Grünenplan.
Dennis war nach 10:26 Stunden im Ziel. Das war eine Stunde schneller als im letzten Jahr. Ein hervorragendes Ergebnis.
Beim Anstieg zum Steinberg kommt echte Freude auf.
Wenn ich mehr Infos zu Gesamtständen und Platzierungen habe könnt ihr hier den Pressebericht lesen. Ich hoffe, dass das Morgen der Fall ist.
Traumhafte Strecke im Duinger Berg.
Dennis wurde heute ein Stück von Jacqueline begleitet. Später waren Annike, Kathrin, Roman und Pelle an der Strecke.
Mit Jürgen an der Seite vom Leinebergland Balkon bergab.
Ab Kilometer 60 fuhr ich mit dem Rad an Dennis Seite und Jürgen stieß später auch noch dazu. Von uns allen gibt es für diese Leistund von Dennis Glückwünsche und natürlich Bewunderung. Das war verdammt gut!
Thomas Knackstedt
Nachhaltig steil.
In jedem Sportteam gibt es Spezialisten. Auch beim Delligser Lauftreff ist das der Fall. Der Spezialist für schwierige, lange Geländeläufe mit Steilanstiegen ist ohne Zweifel Marco Bertram. Je mehr Landschaft und Berge, desto besser. Genau aus diesem Grund meldete sich Bertram für den Bilstein Marathon in der Nähe von Witzenhausen an. Auf der 42,5 Kilometer langen Strecke warten dort 1100 Höhenmeter auf die Läufer. Die sind nicht gleichmäßig verteilt, sondern erwarten die Läufer auf 5 hammerharten Top-Anstiegen. Bis Kilometer 20 geht es drei Mal von 250 auf 400 Meter Höhe. Auf den nächsten 15 Kilometern geht es dann zwei Mal von 250 auf über 600 Meter Höhe hinauf. Ein echter Kraftakt, auch für gut trainierte Läufer. Das Wetter spielte mit. Es blieb trocken. Lediglich ein heftiger Wind ärgerte auf einigen Streckenabschnitten die Läufer.
Bertram lief das erste Mal den Bilstein Marathon und war daher mit der Nachhaltigkeit des Laufs noch nicht vertraut. Er vermutete, dass der Faltbecher, den jeder Läufer am Start erhielt, eine Art Webegeschenk war. Das sollte sich beim ersten Getränkestand als Irrtum herausstellen. Aus Gründen der Nachhaltigkeit werden dort nämlich keine Becher vorgehalten, sondern nur Getränke in mitgeführte Becher ausgegeben. Zum Glück hatte Bertram noch eine Getränkeflasche bei sich, die er befüllen konnte.
Von Anfang an war Bertram ganz vorn im Feld dabei. Schon bei Kilometer 12 wartete ein kurzer sehr heftiger Anstieg auf die Läufer. Bertram positionierte sich auf Position 7 und hielt diesen Platz. Kurze Zeit später nahm er eine Abbiegung falsch und lief 500 Meter extra, bis er seinen Fehler bemerkte. Danach gliederte er sich auf Platz 9 im Feld ein. Im Mittelteil der Strecke ging es über eine große Fläche auf der Windkraftanlagen standen. Hier rüttelte der heftige Wind die Läufer durch und die Temperatur ging spürbar nach unten. An den beiden letzten Steilanstiegen lief fast kein Teilnehmer mehr. Die Kombination aus kleinen Trail Pfaden, wechselnden schwierigen Untergründen und harten Anstiegen hatte die Kräfte der Läufer aufgebraucht. Auch Bertram musste hier gehen. An seiner guten Platzierung änderte das nichts. Total erschöpft, aber glücklich erreichte er auf Platz 9, mit einer Zeit von 4:00 Stunden das Ziel. Eine hervorragende Platzierung für den Delligser Bergspezialisten. Einen so anstrengenden Lauf über die Marathonstrecke hat Bertram, laut eigenem Bekunden, bisher noch nicht absolviert. Mit der Top Ten-Platzierung wurde er für seine Anstrengungen belohnt.
Thomas Knackstedt