Sie laufen und laufen...     

        

Die Delligser Läufer sind viel unterwegs. Hier werdet ihr immer wieder Berichte von den Wettkämpfen der Delligser finden. Natürlich gibt es auch mal eine Homestory oder ein wenig Laufkunde. Lasst euch überraschen..

 

Wer unsere Gruppe nicht kennt: Wir laufen seit 1998 zusammen und sind mittlerweile über 20 Marathon- und Ultraläufer. 2008 haben wir in der Gruppe die schnellste Laufdurchquerung Deutschlands zu Fuß hinbekommen. Nach 2 Tagen und 22 Stunden waren wir in einer Staffel, ohne Unterbrechung, von Österreich nach Dänemark gelaufen. Ansonsten waren wir als Mannschaft bei den großen Marathons und Ultraläufen sehr erfolgreich und verfügen auch über ein paar verdammt schnelle Läuferinnen und Läufer. 


 

Legen wir also los...


 


Wir begeben uns auf eine kleine Zeitreise ins Jahr 2008. Vor 15 Jahren war eines unserer aktivsten Wettkampfjahre überhaupt.


Schwäbisch Alb Marathon 2008.


Das Jahr 2008 war eines unserer aktivsten Jahre überhaupt. Marathon- und Ultrastarts gaben sich die Klinke in die Hand. Und ganz „nebenbei“ starteten wir den Deutschlandsprint. Eine Durchquerung Deutschlands von Kempten bis Flensburg in 2 Tagen und 22 Stunden. Was für ein Jahr!


Einer der Starts in diesem Jahr war der Schwäbisch Alb Marathon. Er gehörte zum Europacup im Ultramarathon. Von 5 angebotenen Ultra-Läufen musste man 3 absolvieren, um in die Wertung zu kommen. Die Ergebnisse wurden dann addiert und in eine Rangliste umgesetzt. Ein paar von uns schafften in diesem Jahr die Starts beim Rennsteigmarathon, den 100 Kilometern von Biel und dem Schwäbisch Alb Marathon. Dabei platzierten wir uns gar nicht mal schlecht. Die drei Rennen hatten ihre Eigenarten. Biel war sehr lang, aber es gab nicht ganz so viele Anstiege. Der Rennsteig war kürzer, aber es ging ordentlich hoch und runter. Schwäbisch Alb war noch kürzer, aber auch sehr viel steiler. Jürgen sagte nach seinem ersten Start dort: „Es gab Passagen, da brauchte ich keine Laufschuhe, sondern eine Leiter.“



Jürgen im Anflug.


Aber wir waren jung und verdammt heiß auf diese Rennen. Wenn ich heute meinen jungen Läuferinnen und Läufern predige, dass sie nicht so viele Wettkämpfe laufen sollen, denke ich oft an diese Zeit zurück. Ich weiß genau, wie sich das anfühlt, Angst zu haben, etwas zu verpassen. Eigentlich waren wir damals, jedenfalls was die Häufigkeit unserer Starts auf den Langstrecken anging, ziemlich naiv.



Mit Supermario im Nacken unterwegs.


Schwäbisch Alb war immer ein Kracher. Es ging erst langsam, aber beständig, bergauf, bis man auf einer Hochebene stand. Dort zeichneten sich drei Vulkankegel ab, deren Gipfel allesamt zu erklimmen waren. Am Ende der 50 Kilometer warteten dann noch 9 sehr schöne flache Kilometer auf den Endspurt. Das Rennen war immer hart, aber auch schön.



In Sachen Regeneration nach dem Wettkampf war der Doc

 schon immer ein Fuchs.


Die schnellsten von uns liefen dort Zeiten von unter 4 Stunden. Länger als 4:30 Stunden war niemand unterwegs. Damals war mit diesen guten Zeiten kein Treppchenplatz zu gewinnen. Jedenfalls nicht in der Einzelwertung. Bei den Mannschaften konnten wir das Treppchen allerdings erreichen. Die Konkurrenz damals war in Sachen Quantität, vor allem aber in der Qualität, deutlich stärker. Wenn ich jetzt noch einmal die Fotos von damals anschaue, so hatten wir, Anstrengung hin oder her, jede Menge Spaß.



Thomas Knackstedt



Augen auf beim Winterlauf!


Wir sind seit 25 Jahren eine Gruppe, die bei jedem Wetter draußen trainiert. Regen, Hitze, Sturm, Eis oder Schnee. Egal. Mit den richtigen Schuhen und einer Portion Vorsicht ist so gut wie alles möglich. Wenn es ganz hart kommt, sind wir auch schon mal mit Yak-Tracks unterwegs (eine prima Laufhilfe bei Glatteis). Aber im Leben ist es halt immer so, dass der alte Satz "Unglück schläft nicht" noch stimmt. Und wir haben beim Trainingsabend tatsächlich ein wenig geschlafen.


Das Wetter war eisig. Die Schneefälle waren vorbei und es wurde kalt. Ich lief vor dem Training zwei Kilometer auf dem Radweg nach Grünenplan. Dort hätte man durchaus Schlittschuh fahren können. Dieser Weg fiel also für das Training aus. Auf dem Weg zum Treffpunkt stellte ich fest, dass die Wege gut laufbar waren. Also alles kein Problem.


Annike, Natascha, Roman, Arne, Karsten und ich waren am Treffpunkt. Wir beschlossen, nach Kaierde zu laufen und dort zwei Ortsrunden zu drehen. Auch der Weg nach Kaierde war eisfrei, bis auf eine kleine Ausnahme. Von einem Schotterweg war seitlich Wasser auf den Radweg geflossen und dort gefroren. Auf einem Meter Länge war es spiegelglatt. Karsten bemerkte das und sagte noch: "Da müssen wir auf dem Rückweg aufpassen." Recht hatte er.


In Kaierde waren die Verhältnisse ebenfalls laufbar. Bis auf den Steilanstieg am Ortsende ließ es sich gut laufen. Das Steilstück nahmen wir im Schnee, neben der Fahrbahn, in Angriff. Kein Problem. Ansonsten waren wir langsam und vorsichtig unterwegs.



Bei diesen Verhältnissen ist fliegen besser als hinfliegen.


Als wir wieder nach Delligsen liefen, waren wir so richtig schön ins Quatschen gekommen. Natürlich dachte niemand mehr an Karstens Warnung vom Hinweg. So legte an besagter Stelle zunächst Natascha einen kaptialen Sturz hin und ich folgte ihr eine Sekunde später auf den Boden. Da ich, das darf ich jetzt durchaus ohne Eigenlob sagen, sehr sturzerprobt bin, konnte ich mich einigermaßen abfangen und nach einer halben Drehung relativ sanft auf dem Asphalt landen. Ein paar Ratscher am Oberschenkel, mehr nicht. Natscha knallte etwas heftiger auf und zog sich eine ordentlich Beule am Kopf zu. Schöner Mist. Danach ging es aber ganz locker weiter in Richtung Sporthalle.


Also: Wenn es überall spiegelglatt ist, passt man immer gut auf. Aber wenn es nur hier und da rutischig wird, neigt man zur Nachlässigkeit. Das durften wir wieder einmal lernen. Deswegen: Augen auf! Immer mit allem rechnen. So leicht wie sich das  anhört, so schwer ist das in der Praxis.



Thomas Knackstedt



Weiter unten findet ihr den Pressebericht zum Schloss Marienburg Marathon. Zunächst aber gibt es noch ein paar Bilder von der Veranstaltung.



Hier scheint vor dem Start noch ein wenig Skepsis zu herrschen.



Hier sieht man eine gewisse Lockerheit.



Na ja, und hier ist königliche Zuversicht angesagt.



Kathrin wechselt auf Annike.



Sabine bringt den Sieg ins Ziel.



Die haben es schon hinter sich.



Friedel feiert schon mal die Hälfte der Marathonstrecke.



Und dann ist der Lauf auch schon wieder vorbei.




Delligser Lauftreff beendet das Laufjahr beim

 Schloss Marienburg Marathon.


An jedem Jahresende wartet das Schloss Marienburg mit seinem gleichnamigen Marathon auf eine große Läuferschar von Nah und Fern. Alle Wettbewerbe sind grundsätzlich ausgebucht. Der Kurs, eine 21,1 Kilometer lange Acht, die zwei Mal durchlaufen werden muss, ist extrem anspruchsvoll und landschaftlich schön. Leider gibt es einen kleinen Haken: Fast immer hat es in der Woche zuvor geregnet und Teile der Strecke sind im Schlamm versunken. Dafür macht der Regen, während das Rennen stattfindet, immer eine Pause. Für die Läufer gibt es die Möglichkeit, einen Halbmarathon oder einen Marathon zu laufen. Weiterhin können sich vier Läufer eine Marathonstaffel teilen.



Ein Teil des großen Lauftreff-Teams.



Marco hängt sich auf den letzten Metern richtig rein.


Die Delligser schickten in diesem Jahr Michael Messerschmidt, Thomas Knackstedt, Arne Sturm und Roman Feichtinger auf die Halbmarathonstrecke. Michael Messerschmidt machte von Anfang an Tempo und lief vor allem die erste Runde mit dem steilen Anstieg zur Burg sehr schnell. Im Ziel zeigte seine Uhr 1:47 Stunden an. Das war im Gesamtfeld Platz 17 und der Sieg in der Altersklasse M60. 



Karsten kurz vor dem Wechsel.



Mario fliegt ins Ziel.


Thomas Knackstedt begleitete Roman Feichtinger auf der Halbmarathonstrecke. Die ersten 10 Kilometer liefen beide ein sehr moderates Tempo. Nach den schweren Anstiegen nahmen sie dann Tempo auf und holten Platz um Platz auf. Am Ende liefen beide nach 1:57 Stunden über die Ziellinie. Das waren im Gesamtfeld die Plätze 45 und 46. Arne Sturm verlor zum Ende des Rennens ein wenig Zeit. Sein Ziel, die Strecke unter 2 Stunden zu laufen, erreichte er jedoch. Nach 1:58 Stunden beendete er den Lauf auf Platz 49.



Annike auf dem Rückweg von der Burg.



Sabine kämpft sich durch den Schlamm.


Die Männerstaffel, in der Besetzung Jan Thomschke, Karsten Nitz, Marco Bertram und Mario Wehe, gehörte von Anfang an zum Kreis der Favoriten. Alle vier Läufer kamen in sehr guten Zeiten über den Kurs. Sie mussten lediglich einer Staffel aus Hannover den Vortritt auf dem Siegertreppchen lassen. Die Zeit der Delligser, von 2:59 Stunden, ist angesichts der schweren Strecke, sehr gut.



Wechsel von Annike auf Sabine.



Das Herrenteam.


Die Delligser Damenstaffel musste umgestellt werden. Für die verletzte Melina Köppelmann startete Kathrin Knackstedt, zusammen mit Natascha Seyd, Annike Wiedemann und Sabine Weisig.  Im Gesamtfeld von 37 Staffeln liefen die Damen aus Delligsen auf Platz 12. In der Staffelwertung der Frauenstaffeln belegten sie den ersten Platz. Alles in allem war das ein sehr erfreulicher Jahresabschluss für den Delligser Lauftreff. Jetzt ist erst einmal Pause angesagt, ehe es im Jahr 2024 in die Vorbereitung für die nächsten Marathon-Rennen geht.



Thomas Knackstedt